Wie funktioniert Amazon’s Choice Badge?
Der Amazon’s Choice Badge kann Händlern auf dem Online-Marktplatz einen entscheidenden Vorteil verschaffen. Hinter den Auswahlkriterien für die Vergabe des Labels steht allerdings ein großes Fragezeichen. Auf dem US-amerikanischen Marktplatz führte Amazon allerdings eine Zeit lang konkrete Kriterien für den Erhalt des begehrten Badges auf.
Wir beantworten folgende Fragen:
- Was ist der Amazon’s Choice Badge?
- Wie unterscheidet sich Amazon’s Choice vom Bestseller Badge?
- Welche Kriterien sind für die Vergabe des Amazon’s Choice Badge entscheidend?
- Was können Verkäufer tun, um selbst Amazon’s Choice zu werden?
Was ist der Amazon’s Choice Badge?
Seit jeher bestimmt Amazon mit seinem Algorithmus, welche Produkte die Kunden bei ihrer Suche zu sehen bekommen. Hierbei vergibt der Online-Riese unter anderem exklusive Labels, die über ausgewählten Produkten angezeigt werden. Neben dem allseits bekannten Bestseller Badge führte Amazon 2015 (Deutschland: 2017) den Amazon’s Choice Badge ein, um das Shopping über die Sprachassistentin Alexa zu vereinfachen.Anders als bei der Suche über den Browser oder die Shopping App, kann Alexa Kunden bei der Produktsuche per Sprachbefehl nur einzelne Produkt-Ergebnisse liefern. Hierfür greift die Sprachassistentin zunächst auf die vorherigen Bestellungen des Users zurück und schlägt die enstprechenden Produkte vor. Hat der Kunde noch nie einen Artikel aus der gesuchten Produktgattung bestellt, spricht Amazon eine Produktempfehlung aus. Hier kommt der Amazon’s Choice Badge ins Spiel: Anhand der Choice-Klassifizierung kann der Algorithmus schnell eine Vorauswahl treffen und das passendste Produkt zur jeweiligen Suche vorschlagen.Hinweis: Amazon’s Choice Badge spielt eine wichtige Rolle, um Produkte bei der Alexa-Sprachsuche für potenzielle Kunden sichtbar zu machen.Inzwischen beschränkt sich die Bedeutung des Labels allerdings nicht mehr nur auf den Voice Commerce. Auch im Webshop und der App wird der Amazon’s Choice Badge auf den Suchergebnisseiten angezeigt. Als direkte Kaufempfehlung von Amazon kann er eine unmittelbar verkaufsfördernde Wirkung haben. Er lenkt die Aufmerksamkeit des potenziellen Käufers auf das Produkt und schafft zusätzliches Vertrauen. Daher lohnt es sich für Händler zu wissen, wie sie das exklusive Label erhalten können.
Wie unterscheidet sich der Amazon’s Choice Badge vom Bestseller Badge?
Der große Bruder des Amazon’s Choice Badge ist der Bestseller Badge. Dieser wird dem Produkt mit den vergleichsweise höchsten Verkaufszahlen in einer Unterkategorie auf dem Marktplatz verliehen. Damit war der Erhalt des Badges in der Vergangenheit mit etwas Geschick gezielt beeinflussbar. In der richtigen Nischenkategorie gelistet, konnte so mancher Verkäufer schnell zum Bestseller in der jeweiligen Kategorie werden - und dank des Labels seinen Umsatz steigern.Der Amazon’s Choice Badge bezieht sich also im Gegensatz zum Bestseller Badge nicht auf eine Produktkategorie, sondern immer auf spezielle Keywords. Hieraus lässt sich bereits ein erstes Kriterium für den Erhalt des Amazon’s Choice Labels ableiten:Hinweis: Produkt und Keyword müssen stark miteinander assoziiert sein. Nur so können möglichst viele Kunden bei ihrer Suche nach einem bestimmten Keyword auf das Produkt stoßen, es schließlich kaufen und damit für den Badge prädestinieren.
Welche Kriterien sind für die Vergabe des Amazon’s Choice Badge entscheidend?
Die genauen Vergabekriterien für Amazon’s Choice gaben Verkäufern auf Amazon lange ein Rätsel auf. Auf dem deutschen Marktplatz hieß es lediglich, Amazon empfehle mit dem Label “top bewertete, sofort lieferbare Produkte zu einem günstigen Preis”. In der Vergangenheit gab es vermehrt Anschuldigungen, der Badge sei käuflich. Gegen Preissenkungen oder höhere Investitionen in die Werbung hätten einzelne Verkäufer das Label bevorzugt erhalten. Der Handelsgigant erklärte allerdings, dass Verkäufer sich nicht für den Erhalt des Badges registrieren, oder diesen kaufen könnten. Klar war also bisher nur: Verkaufszahlen allein reichen nicht aus, um Amazon’s Choice zu werden. Denn sonst würde sich der Amazon’s Choice Badge kaum vom Bestseller Badge unterscheiden. Auf der US-amerikanischen Website lüftete Amazon testweise den Schleier, der über der Klassifizierung lag. Auf den jeweiligen Produktdetailseiten nannte der Shopping-Gigant stichpunktartig konkrete Kriterien, die bei der Vergabe des Badges ausschlaggebend sein sollen. Nach einer Testphase dieser Ansicht kehrte Amazon zur alten Detailseite zurück. Demnach scheint das Geheimrezept eine Kombination aus Besteller-Rang, niedriger Rücksendequote, guten Bewertungen und schneller Lieferung zu sein. Zudem spielt die Kaufrate unter den Kunden, die das Produkt gesucht haben, eine entscheidende Rolle. Wie die Kriterien genau gewichtet werden, bleibt weiterhin unklar. Folgende Einflussfaktoren lassen sich allerdings ableiten:- eine hohe Click und Conversion Rate bei Suchanfragen
- sofortige Lieferbarkeit mit Amazon Prime
- ein hohes Sterne-Ranking (mindestens 4 Sterne)
- eine niedrige Retourenquote (bemessen an der Produktgattung)
- ein Bestseller-Status des Verkäufers in der jeweiligen Produktkategorie