Das Datum für den offiziellen EU-Austritt Großbritanniens steht fest: Stichtag ist der 29. März 2019. Bisher konnten sich die EU und Großbritannien nicht über die Details einigen, das erschwert die Sache zunehmend. Amazons Empfehlung: Britische Händler, die über Amazon verkaufen, sollten die nötigen Vorkehrungen treffen.
Es besteht Handlungsbedarf – und zwar rechtzeitig
Zehntausende Unternehmen vertreiben ihre Waren über den Marktplatz Amazon. Mit dem Ziel, einen europäischen und globalen Markt zu erschließen. Durch den drohenden
“No-Deal”-Brexit könnte ihr europaweites Geschäft maßgeblich beeinträchtigt werden.
Der E-Commerce-Gigant rät britischen Einzelhändlern, sich auf den schlimmsten Fall vorzubereiten, einen Brexit ohne Handelsgeschäft. Dabei beruft sich Amazon auf eine Anleitung der britischen Regierung zum Handel mit der EU. Diese besagt, dass der "freie Warenverkehr" zwischen Großbritannien und der Europäischen Union im Falle eines “No-Deal”-Szenarios eingestellt würde.
Das Ende des Cross-Border-Handels?
Bisher können in Großbritannien gelagerte Waren europaweit versendet werden. Amazon empfahl seinen Händlern jedoch, ihre Lagerbestände bis zum 17. März aus den britischen Fulfillment-Centern in europäische Lager umzuschichten, um weiterhin lieferfähig zu bleiben. Laut Amazon sollte der empfohlene Standard von mindestens vier Wochen Bestandsdeckung jederzeit eingehalten werden.
Eine Einigung zwischen der Europäischen Union und Großbritannien wäre wünschenswert. Ansonsten kann nicht ausgeschlossen werden, dass grenzüberschreitende Lieferungen verkompliziert würden. So könnte der Warenverkehr aus Großbritannien ins Stocken geraten oder mit etwaigen Mehrkosten (wie zum Beispiel Zöllen) verbunden sein.
Notfallplanung ausreizen – Lieferfähigkeit gewährleisten?
Einige Händler nehmen den Rat von Amazon ernst, obwohl er mit zusätzlichen Kosten verbunden ist. Laut Nachrichtendienst
BBC verlädt das nordirische Unternehmen
Marble Hill Natural Skincare sein Inventar bereits in paneuropäische Lager. Der Leiter des Unternehmens, Joe W. Doherty, erklärt, eine kurzfristige Lieferfähigkeit sei dadurch auch im Falle eines harten Brexits sichergestellt.
Obwohl
Marble Hill seine Waren wahrscheinlich nicht sofort verkaufen wird, musste der Hersteller seine Produktion erhöhen, um in den Lagern Bestand aufbauen zu können. Die Kapitalbindung könnte zu Lasten des Unternehmens gehen. Laut Doherty gebe es nur so viel Notfallplanung, wie sich ein Unternehmen leisten könne. Der Handlungsspielraum ist somit beschränkt.