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Marktplatz-Launch in Nahost

Amazons Marktplatz-Launch in Nahost: Was ist dran?

Verschiedenen Quellen zufolge plant Amazon den Launch einer Website für den Nahen Osten. Die E-Commerce Plattform wolle ihre Reichweite vergrößern. Der Plan sei, weiter zu wachsen und neue Regionen zu erschließen, die Vereinigten Arabischen Emirate (kurz VAE) inklusive.

Amazon legt den Fokus weiterhin auf Wachstum

Bisher erzielt das Unternehmen den größten Umsatz über die Marktplätze Großbritannien, Deutschland und Japan. Um Amazons Wachstum weiter auszudehnen, beabsichtige der Online-Riese jetzt einen neuen Marktplatz für den Nahen Osten zu eröffnen. Laut Nachrichtensender CNBC würde dieser ähnlich aussehen wie die anderen internationalen Websites von Amazon, zum Beispiel amazon.co.uk oder amazon.de. Das verleihe ihm ein einheitlicheres Erscheinungsbild und Branding in der Region. Auch das Vendor und Seller Central sollen das gleiche Interface aufweisen, das in den USA verwendet wird. Die Nutzung von Amazons Lager- und Versandservice (Fulfillment by Amazon, kurz FBA) wäre ebenfalls möglich.

Der Nahe Osten als neuer Point of Sale?

Die Marktplatzeinführung in Nahost wirft jedoch die Frage nach Souq.com auf. Vor zwei Jahren erst kaufte Amazon den in Dubai ansässigen Online-Händler für 580 Millionen Dollar – die bisher teuerste internationale Akquisition des Unternehmens. Die Übernahme half Amazon dabei, schnell Fuß zu fassen. Dank hoher Umsätze wie beispielsweise am White Friday ist Souq.com bereits einer der größten Online-Händler im Nahen Osten. Souq.com brachte den White Friday erstmals 2014 in die Vereinigten Arabischen Emirate. Seitdem werden während des fünftägigen Events im November jährlich tausende von Deals angepriesen, um das Weihnachtsgeschäft anzutreiben. Berichten zufolge habe Amazon diversen großen Drittanbietern ans Herz gelegt, sich nicht für den Verkauf auf Souq anzumelden. Weiter wurden diese über eine bevorstehende Gelegenheit informiert, zuerst Waren in die VAE und später auch nach Saudi Arabien zu verkaufen. Geplant sei, das gesamte Inventar über die eigene Website von Amazon zu vertreiben. Dies berichteten mehrere Verkäufer an CNBC mit der Bitte darum, nicht genannt zu werden, da es sich um private Gespräche zwischen ihnen und Amazon gehandelt habe. Ein Amazon-Sprecher verweigerte eine Stellungnahme.

Die Marktgegebenheiten in Nahost

Ein Marktplatz-Launch im Nahen Osten wäre potenziell lukrativ und würde Amazon einige Vorteile bieten. In Teilen der Region leben viele Millionäre. Zudem werden die meisten Geschäfte auf Englisch abgewickelt. Das erleichtert es besonders Verkäufern aus den USA zu expandieren. Die Risiken sollten jedoch nicht außer Acht gelassen werden, wie zum Beispiel die Abhängigkeit vom Öl. Saudi-Arabiens Wirtschaft belastete die Ölpreise, da sie im vergangenen Jahr erstmals seit fast einem Jahrzehnt schrumpfte und die Angst einer globalen Verlangsamung schürte.

Die Zukunft von Souq & Co.

Was geschieht mit Souq.com, falls ein neuer Marktplatz eröffnet wird? Ein interessanter Präzedenzfall: 2010 erwarb Amazon Quidsi für 545 Millionen Dollar. Vor zwei Jahren schloss Amazon die Muttergesellschaft von diapers.com und soap.com. Alles wies auf Rentabilitätsprobleme bei der Schließung hin. Amazon dürfte jedoch wenig Bedarf an Quidsi gehabt haben, da die gleichen Produkte auch über amazon.com vertrieben wurden. Derzeit hat Souq.com auf seiner Website einige Stellenangebote veröffentlicht, darunter für Vendor Manager und einen Account Manager. Erste Anzeichen dafür, dass der neue Marktplatz an Fahrt gewinnt?